Zwischen Technologie- konferenz und Spring Break
Jedes Jahr im März kommt in der texanischen Studentenstadt Austin über zehn Tage und fein säuberlich voneinander getrennt ein internationales Publikum zusammen, um über neuste Technologien, Filme und Bands zu diskutieren – und natürlich auch um zu feiern. Immer offensichtlicher wurde dabei in den letzten Jahren die Markenpräsenz vor Ort: kein Hinterhof, der nicht noch präsentiert würde.
Anton Teichmann und Sarah Shoucri berichten für Kaput mit kritischem Auge und viel Euphorie aus Austin, Texas.
Anton: Das ist also die Bühne, die in den letzten Tagen für reichlich Furore gesorgt hat. Der Fastfoodriese hatte die Band Ex Cops gefragt, ob sie unentgeltlich auf ihrem Showcase spielen wolle, worauf die Band einen offenen Brief veröffentlichte. Schlussendlich entschied sich der Konzern doch dafür, die Bands zu bezahlen.
Anton: Austin ist (nicht nur durch SXSW) eine boomende Stadt. Hier eine riesige Baustelle entlang der Rainy Street, welche noch vor nicht allzu langer Zeit als Geheimtipp oder Alternative zur abgedrehten 6th St. galt.
Anton: Neu in diesem Jahr ist, dass viele interessante musikalische Veranstaltungen nun noch früher stattfinden (das Musikfestival beginnt ja offiziell erst am morgigen Dienstag). Hier zum Beispiel ein PC Music Showcase präsentiert von Dailymotion und Boiler Room. Ich fragte mich, wer hier wem eigentlich einen Gefallen getan hat: Boiler Room Dailymotion? Umgekehrt? Oder beide PC Music, die bei dieser – wie so oft beim SXSW – völlig durchgebrandeten Veranstaltung dem amerikanischen Publikum ihre ironisch überhöhten, zum Teil an EDM angelehnten Sets darbieten konnten.
Anton: Ein alljährliches Highlight abseits des Showcase Programms ist das “Fader Fort”. Man muss sich das ganze als “Festival im Festival” vorstellen – mit Acts wie Ghostface Killah, Migos, Shlohmo und weiteren ähnlich hochkarätigen, Secret Acts lohnt es sich für viele Musikfans das ganze SXSW nur dort zu verbringen. Hier ein Bild von der Warteschlange, um sich das Wristband vom Fader Fort abzuholen.
Anton: Am Montag sind die ersten deutschen Acts eingetrudelt: hier Vimes aus Köln mit Magic Island aus Berlin, die am Abend auf der übervollen, von Techcrunch präsentierten Berlin Interactive Party aufgelegt haben.
Anton: Regelmäßig überschneidet sich das SXSW mit dem St. Patricks Day. Keine wirklich angenehme Mischung. Zur Bedeutung dieses Tags in den USA will ich gar nichts weiter schreiben, jedenfalls gibt es dem feierwütigen Publikum auf der 6th St. noch mehr Gründe mal so richtig freizudrehen.
Anton: Am meisten Spaß machen mir ja die DIY Shows im Osten der Stadt (=”East of the Highway”). Wie etwa diese im “The Annex”. Das hier ist ein wirklich schlechtes Foto von der wirklich guten Band: J Fernandez aus Chicago.
Sarah: Milky Chance – die starten hier ja gerade richtig durch, Oder wie wir sagen: ” That shit got bro-y.” Was mir auch auffiel, passend zur Kolumne auf Kaput: die Leute starren echt gerne auf ihre Handys.
Sarah: Shura!
Anton: Der Mittwoch ging los mit einer von der c/o pop präsentierten Veranstaltung im German Haus auf der die geschmackssichere Comeme Crew um Lena Willikens, Matias Aguayo und Christian S auflegte.
Anton: Erstes Highlight des Abendprogramms war das experimentelle Trap-Set von Suicideyear (Software/Mexican Summer) beim Resident Advisor Showcase.
Anton: Die PC Music Crew um A.G. Cook und SOPHIE gehört zu den Hype Acts in diesem Jahr.